Eigentlich könnte man meinen, dass Regenwetter miese Laune machen kann. Könnte man, wenn man nicht Pauli wäre. Denn sie macht einfach das Beste auswas passiert, und zieht sich aus allem etwas Positives heraus. Regnet es draußen? Macht nichts, wenn man einen Lieblingsschirm hat. Und den mag sie sogar so gerne, dass sie ihn auch im Haus aufspannt, ihn als Höhle benutzt und ungestört darunter puzzelt. „Pauli und Luisa lieben ihre Regenschirme. Ich weiß, dass das ja eigentlich Unglück bringen soll, aber Pauli liebt es einfach. Was soll ich da machen? Also lasse ich sie.“ Wenn es draußen aber doch mal zu stürmisch zugeht, dann geht es drinnen kreativ zu. „Die Zwei haben das Puzzeln für sich entdeckt“, sagt Tina, die mir mit einer Schniefnase am Telefon von ihrem Tag erzählt.
Tina: „Und es wird wie wild gebastelt. Mittlerweile haben wir eine riesige Bastelkiste mit gefühlt 1000 Dingen darin, die man entweder kleben, schneiden, drücken oder falten kann oder die einfach nur schön glitzern.“ Hatschi! Gesundheit.
Einmal ist jedoch die Kreativität mit dem kleinen Picasso an einem regnerischen Sonntag durchgegangen. Die Fingerfarbe, mit der auf Pappe gemalt wurde, landete irgendwann auf Paulinas und Luisas Körpern – vom Kopf bis zum großen Fußzeh, sodass sie sich kurzerhand selbst als Leinwand benutzt haben. „Sie hatten wahnsinnig viel Spaß dabei. Danach haben wir sie aber, alle Viere von sich gestreckt, ins Bad getragen und direkt in die Badewanne gesetzt“, sagt Tina. „Es war ein witziger Mittag und die Kinder haben es geliebt. Auch wenn es eine riesige Sauerei war.“
Miteinander herumzukleksen, das klappt also gut. Darin können sich die beiden Schwestern richtig austoben, gegenseitig anfeuern und lachen.
Ich: „Aber wie klappt es mit den beiden generell? Gibt es viele Streitereien?“
Tina: „Es klappt immer besser, dass die beiden miteinander spielen und sich selbst in ihren Zimmern beschäftigen. Dann spielen sie am Puppenhaus oder im Kaufladen und das klappt wirklich von Tag zu Tag besser.“
Ich: „Hat es das vorher denn nicht so gut?“
Tina: „Naja, wo zwei Schwestern sind, da gibt es auch mal Streit. Früher musste ich öfter Streitereien schlichten.“
Und die beiden werden sich immer ähnlicher. Denn die kleine Luisa hat mittlerweile von der Krippe in den Kindergarten gewechselt. „Sie ist jetzt auch in Kindergartenkind“, sagt Tina stolz. „Und die beiden laufen oft Hand in Hand in den Kindergarten rein. Es ist schön, das zu sehen.“ Dann ist Paulina ganz stolz, weil sie die große Schwester ist, die der kleinen alles zeigen kann.
Apropos zeigen: Pauli zeigt momentan immer mehr ihr Können im Kochen, Backen und Co. Stand Paulina noch vor ein paar Jahren in ihrer Kinderküche und hat mir Matschkuchen zubereitet, so steht sie heute wie eine Große mit Mama in der Küche und probiert sich aus.
Ich: „Was kocht sie denn am liebsten?“
Tina: „Pizza ist bei ihr ganz hoch im Kurs. Wir kochen dann nach einem Kinderkochbuch, in dem die Mengenangaben in Bechern angegeben werden. Das klappt super und die Kinder sind motiviert beim Kochen und möchten das Ergebnis dann natürlich auch essen.“
Und auch in Sachen Kochen, kann der kleine Picasso seine Kreativität nicht stoppen. Dann bekommt die Pizza kurzerhand ein Mozzarella-Lächeln verpasst. Und dann ist es auch ganz egal, ob es draußen mal wieder regnet oder stürmt – dann funktioniert alles ganz nach Paulis Motto „Mach das Beste draus und iss was Leckeres“.
Von Ann-Kathrin Weber
Über die Autorin:
Redakteurin Ann-Kathrin Weber hat zwar selbst noch keine Kinder, schreibt aber besonders gern über Kinderthemen. Für StadtLandKind hat sie ihre Freundin Tina durch die Schwangerschaft begleitet und besucht Paulina und ihre Eltern einmal im Monat für uns.