Die vergangenen Wochen, die wie eine nicht enden wollende Weihnachtsfeier daherkamen, waren auch für Paulina etwas ganz Besonderes, schließlich kam die ganze Familie zusammen. Und für die hatte Paulina eine kleine Überraschung: Sie spielte zwischen Weihnachtsessen und Geschenken ihrer Familie nämlich etwas auf dem Klavier vor. Zwar etwas Kurzes, aber jeder hat ja schließlich einmal klein angefangen, oder?
Wie sagte sie noch kurz vor Jahresende? „Wenn ich lieb bin, bekomme ich vielleicht ein Barbiehaus zu Weihnachten.“ Sie muss – und das wundert mich gar nicht – mordsmäßig lieb gewesen sein, denn ihr großer Wunsch, den sie schon so lange hatte, ging in Erfüllung. Aber auch über ein zweites kleines, aber für Paulina sehr wichtiges Detail freut sich riesig: Sie muss nicht mehr sagen, dass sie „erst“ nächstes Jahr in die Schule kommt, sondern kann ganz charmant darauf hinweisen, dass es in diesem Jahr schon so weit ist – was sie auch schon oft in diesem noch recht jungen Jahr gemacht hat. „Das ist für Paulina natürlich das Größte überhaupt“, sagt Tina, die die Klavierstunde von Pauli dafür nutzt, eine Runde um den Block zu laufen und mit mir über die vergangenen Feiertage zu sprechen.
Ich: „Dann wird 2020 ein Jahr voller Veränderung für Paulina.“
Tina: „Und ob. Und auch ihre Wackelzähne werden immer mehr. Von daher merkt man, wie sie irgendwie echt immer größer wird – erschreckend, aber wahr.“
Vielleicht liegt es auch eben genau daran, dass Tina und Markus einmal mehr die freie Zeit über die Feiertage mit ihrer kleinen Familie so richtig genossen hatten. Zwar hofften sie zu Beginn der Ferien, dass es ihren zwei Mädels nicht langweilig wird, schließlich konnten sie ihnen nicht von morgens bis abends Programm bieten, aber sie wurden schnell beruhigt.
Tina: „Es war super schön zu sehen, dass die beiden in den vergangenen Wochen gelernt haben, richtig miteinander zu spielen. Jetzt sitzen sie tatsächlich immer öfter gemeinsam im Kinderzimmer und beschäftigen sich ohne Mama und Papa.“
Immer öfter hört Tina dann auch Luisa und Paulina abwechselnd nach „Mama“ rufen. Steht Tina dann schließlich im Türrahmen des Kinderzimmers, um zu gucken, was los ist, wird sie von ihren Mädels fragwürdig angeguckt – „wir meinen nicht dich, Paulina ist die Mama“, heißt es dann, wenn Tina mitten in das Spiel „Mama, Kind“ reinplatzt. Ganz hoch im Kurs stehen dann auch – na klar – das Puppenhaus und der Kaufladen, der wohl in keinem Kinderzimmer fehlen darf.
Tina: „Diese drei Wochen haben die beiden echt nochmal zusammengeschweißt. Unter der Woche bleibt doch leider wenig Zeit dafür bei Kindergarten, Terminen und Verpflichtungen. Und ehe man sich versieht, sind die Wochenenden ja auch immer wieder blitzschnell vorbei.“
Der Alltag im Familienleben verändert sich jedoch immer mehr, je älter die beiden Kinder werden. „Die ganze Zeit haben wir Urlaube so geplant, dass wir in der Nacht losfahren und die Kinder noch schlafen können“, sagt Tina. Nun hieß es aber auf der Autofahrt in den Silvesterurlaub: Spielen, spielen, spielen und vielleicht mal ein bisschen schlafen. Der wohl am häufigsten gefallene Satz während der Autofahrt? „Ich sehe was, was du nicht siehst“.
Ich: „Wie habt ihr Silvester denn erlebt?“
Tina: „Es war auf jeden Fall tierisch was los.“
Über den Jahreswechsel ging es nämlich auf einen bayrischen Bauernhof – und dort hieß es dann auch für Paulina und Luisa Kühe füttern, Hühner einfangen, Eier sammeln und sich um die Ponys kümmern. Und das alles in Schneeanzug und Gummistiefeln und – wie es sich für kleine Fangirls gehört – mit einem Schal der Mannheimer Adler, der vor der Kälte schützt. Eine echte Heidi 2.0 eben.
Was außerdem nicht nur den kleinen Schneehasen der Familie, sondern auch Tina und Markus richtig viel Spaß machte, war das Rodeln. „Ich habe von Pauli Ärger bekommen, weil ich ihr zu langsam war“, sagt Tina mit einem Lächeln. Das war nicht anders zu erwarten, denn dieser kleinen Dame kann nichts schnell genug gehen. Aber wer den Berg auf dem Schlitten so schnell wie eine Silvesterrakete herunterflitzen möchte, der muss zunächst erstmal auf den Berg heraufkommen (wenn dieser zu groß ist, um auf ihn zu klettern).
Tina: „Paulina und Luisa sind zum ersten Mal mit einer Gondel auf einen Berg gefahren.“
Ich: „Und wie haben sie das gemeistert?“
Tina: „Sehr gut. Von Angst war nichts zu merken.“
Klar, wer gerne Riesenrad fährt, dem kann eine Gondel ja auch nichts anhaben. Das neue Jahr ist für Paulina also ganz in ihrem Sinne rasant gestartet. Und wenn es nach ihr geht, kann es in diesem Tempo auch weitergehen, schließlich steht so vieles an, was sie kaum erwarten kann.
Von Ann-Kathrin Weber
Über die Autorin:
Redakteurin Ann-Kathrin Weber hat zwar selbst noch keine Kinder, schreibt aber besonders gern über Kinderthemen. Für StadtLandKind hat sie ihre Freundin Tina durch die Schwangerschaft begleitet und besucht Paulina und ihre Eltern einmal im Monat für uns.