Paulinas Tagebuch

Der Herbst glänzt zwar tagsüber in Gold- und Rottönen. In der Dämmerung aber, wenn es neblig und dann langsam dunkel wird, kann es schon mal gruselig werden. Und das auch ganz besonders dann, wenn Halloween gefeiert wird.

Tina: „Halloween war bei uns bisher überhaupt kein Thema. In den vergangenen Jahren hatte Paulina Angst davor und wir mussten sogar die Klingel ausstellen, weil sie keine Lust darauf hatte, dass kleine Gespenster und Vampire vor der eigenen Haustür stehen und klingeln. Da war sie schneller auf meinem Arm als ich gucken konnte.“

Ich: „Und in diesem Jahr? Hat sich das geändert?“

Tina: „Dieses Jahr wollte sie das erste Mal von sich aus Halloween feiern und in der Nachbarschaft herumlaufen. Sie war total dabei und wollte sich schon Wochen vorher um die Verkleidung kümmern. Ich glaube, das kommt vom Kindergarten. Dieses Jahr waren Paulina und ihre kleinen Freunde dann zum ersten Mal in Begleitung der Eltern in unserem Wohngebiet unterwegs. Und sie kam ganz stolz nach Hause mit ihren gesammelten Süßigkeiten und hat sie alle ihrem Papa gezeigt.“

Kleine Gespenster, Hexen und Vampire mit den Taschen voll Süßigkeiten scheinen Pauli also keine Angst mehr zu machen. Vielleicht liegt es auch an deren freundlichen Zahnlücken-Lächeln. Und Paulina könnte demnächst auch zur Zahnlücken-Mannschaft dazu gehören.

Tina: „Ein aktuell großes Thema für Paulina sind Zahnlücken. In der Vorschulgruppe haben ganz viele Kinder schon Zahnlücken und sie hat sich dann auch eingebildet, dass ein Zahn wackelt. Aber dann habe ich festgestellt: Sie hat recht damit – der erste Zahn wird bald ausfallen.“

Es passiert gerade viel in Paulinas Leben. „Zum einen die Wackelzähne, zum anderen das Thema Schule. Pauli ist in der Vorschulgruppe und würde am liebsten schon sofort in die Schule gehen. Nächstes Jahr im September können wir dann Einschulung feiern“, sagt Tina.

Bis es aber so weit ist, wird erstmal nach Lust und Laune gebastelt – und das nicht zu knapp. Denn das Basteln ist Paulinas und Luisas größtes Hobby. Erst vor Kurzem haben sie gemeinsam mit Mama und Papa Fensterbilder gestaltet und jetzt geht es langsam, aber sicher schon in Richtung Weihnachtsdeko. Die beiden sind in Sachen Basteln also fleißig wie die Weihnachtselfen, obwohl Weihnachten an sich bisher noch kein großes Thema ist – wahrscheinlich solange bis im Kindergarten von den Wunschzetteln der anderen erzählt wird.

Tina: „Das Basteln ist bei beiden gerade ganz hoch im Kurs. Nach dem Kindergarten geht es an den Basteltisch, mit Wasserfarben wird so richtig rumgesaut, bunte Schnipsel werden geschnitten – dabei fühlen sich die beiden pudelwohl.“

Das gruselige Halloweenfest ist also geschafft, jetzt kann man den Herbst wieder genießen. Das heißt, in Pfützen springen, Tee kochen und mit der selbst gebastelten Laterne spazieren gehen.

Ich: „Wie war der Laternenumzug für Pauli?“

Tina: „Den Laternenumzug hat Pauli total genossen. Zum ersten Mal hat sie ganz alleine die Laterne gebastelt und war und ist auch immer noch sehr stolz darauf. Hand in Hand ging sie dann mit ihrem besten Freund Maxi trällernd durch die Straßen – das war unglaublich schön zu sehen. Markus und ich haben uns darüber sehr gefreut, dass sie so viel Spaß daran hatte.“

Ich bin gespannt, ob ich Paulina mit einer oder gleich mehreren Zahnlücken unter dem Weihnachtsbaum sitzen sehe. Ob sie schon von der Zahnfee gehört hat? Vielleicht. Ob sie dann gleich doppelt Wünsche an den Weihnachtsmann und an die Zahnfee richten darf? Mal sehen. Auf jeden Fall wird sie auch in diesem Jahr wieder einen Wunschzettel formulieren. Was darauf steht? Das weiß sie noch nicht. Sie hat ja auch noch ein bisschen Zeit. Bis dahin wird fleißig gebastelt – und Mama und Papa müssen mitmachen. Und wehe, wenn nicht: denn sonst „gibt’s Saures“.

Von Ann-Kathrin Weber

Über die Autorin:

Redakteurin Ann-Kathrin Weber hat zwar selbst noch keine Kinder, schreibt aber besonders gern über Kinderthemen. Für StadtLandKind hat sie ihre Freundin Tina durch die Schwangerschaft begleitet und besucht Paulina und ihre Eltern einmal im Monat für uns.

 

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