In der Theorie scheint alles so einfach. Man verliebt sich, man heiratet, zieht zusammen, bekommt Kinder, arbeitet, verdient Geld, plant die Zukunft zu dritt, viert und so weiter … Manche Dinge lassen sich aber nicht planen. Und dazu gehört die Transformation unterschiedlicher Menschen in eine Familie. Wer übernimmt zukünftig welche Rolle? Wem fällt welche Aufgabe leichter und was wollen überhaupt die Kinder? Sind sie unkompliziert und gehen gerne in ihre Kita, oder kommt eines vielleicht krank zur Welt und braucht besondere Unterstützung? Und dann diese elende Vereinbarkeit. Kind und Karriere? Geht einfach nicht. Ist anstrengend bis zum Burnout.
Der Staat bietet zwar viele familienpolitische Leistungen, diese fördern in der Regel weder die Vereinbarkeit, noch setzen sie Anreize für eine gerechte Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit. Im Gegenteil: Die deutsche Familienpolitik ist antiquiert und unterstützt es, wenn sich einer der Partner mit dem Geldverdienen zurückhält. Bekanntestes Beispiel ist das Ehegattensplitting. Sinnvoll und zeitgemäß und wichtig für eine zukunftsweisende familienbezogene Politik ist einzig und allein das Elterngeld.
Das Elterngeld bedeutet ein, zwei oder drei geschenkte Jahre
Die finanziell abgesicherte Elternzeit bietet vielen Eltern nicht nur einen entspannten gemeinsamen Start mit ihrem Baby, sondern entwickelt sich oft zu einer Art Wendepunkt im Leben. Vor allem, wenn es nicht das erste, sondern zweite oder dritte Kind ist. Dann ist die Familienplanung vielleicht abgeschlossen und oft wird erst jetzt offensichtlich, wie wenig das alte Leben noch passt. Für viele Eltern ist diese Lebensphase, die eigentlich so schnell vorbeirast, dass man kaum schauen kann, ein Innehalten. Eine Neuorientierung, die nicht nur „Erfüllung“, sondern zum beruflichen Erfolg wird, jenseits von Selbstgebasteltem, das auf etsy.com angeboten wird. Eigentlich eine wunderbare Zeit!
Wer sich beruflich neu orientieren möchte oder muss, für den heißt es jetzt: nachdenken. Weichen stellen für den beruflichen Neustart. Das Schöne: Ohne sich gleich festlegen zu müssen, kann man auch mal experimentieren und testen, ob die Idee trägt und Erfolg verspricht. Wir haben drei Neu-Unternehmerinnen getroffen und drei ganz unterschiedliche Familien kennengelernt, die ihren beruflichen Neustart planen oder schon erfolgreich umgesetzt haben. Drei Aussagen haben wir uns besonders gut gemerkt: Sich Rückhalt suchen (ohne die Familie geht nichts). Sich treu bleiben (und trotzdem offen für Veränderungen sein, falls die erste Idee scheitert) und drittens: durchhalten (nicht gleich aufgeben, wenn es mal holprig wird).
Die Heidelberger Architektin Franziska Harms hat drei Kinder und träumt davon, sich mit ihrer Idee von „sumi“ selbständig zu machen:
Petra Kuhn ist eigentlich Modedesignerin. Sie möchte sich ihre Zeit frei einteilen und den Alltag mit ihren Kindern verbringen. Deshalb bietet sie in ihrem Heimatort Hemsbach „Babysteps“-Kurse an:
Annette Holthausen und Sven Leitner sind mit ihrem Unternehmen „Forscherfreunde“ erfolgreich: