Familienleben 4 EINE STADT HAT VIELE ANKERPLÄTZE SLK AUTOR KLAUS KÜHLEWIND SPRACH MIT BARBARA HORVATITS EBNER – Psychologin, Erziehungswissenscha lerin, Reisebloggerin und Muer – darüber, wie Familien am besten die nächste (Städte-)Reise angehen. Abenteuer Stadt – diese Devise ist diesmal ausgegeben für den Familienurlaub. Aber welche Stadt ist die richtige? Welche Strategie empfehlen Sie, damit bei der Wahl des Ziels alle auf ihre Kosten kommen? Barbara Horvatits-Ebner: Prinzipiell hängt die Wahl des Ziels vom Alter der Kinder ab. Bei sehr kleinen Kindern steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Dazu zählen sauberes Trinkwasser, die Kriminalitätsrate, aber auch Dinge wie der Zugang zu ö¬entlichen Wickelmöglichkeiten oder die Beschaffung des Gehsteigs, um mit dem Buggy gut voranzukommen. Je älter die Kinder werden, umsomehr kannman sie einbeziehen, umso mehr verändern sich aber auch ihre Wünsche. Wenn die Kinder absolute Wasserraen sind, ist es toll, wenn eine Stadt zur Wahl steht, die am Meer liegt. Kinder, die sehr an Archäologie interessiert sind, haben bestimmt in Rom eine große Freude. Je älter die Kinder sind, desto wichtiger ist es, sie in die Entscheidung einzubeziehen. Komplex ist gewiss auch die Frage, wo die Familien übernachten möchte. Die Auswahl ist gerade in Städten groß: Es gibt Hotels und Pensionen, Jugendherbergen oder Airbnb-Wohnungen. Wie finden Kinder und Eltern das passende Quartier? Ich erlebe es häufig, dass Eltern da sehr gerne nach Familienhotels mit viel Action, vielen Rutschen und anderem wie Kinderbetreuung schauen. Ist das ein guter Ansatz? Das kann gut passen, aber omals vergessen wir, dass es dies Angebote o- mals gar nicht braucht oder dass diese auch überfordernd sein können – sowohl für die Kinder als auch für den Geldbeutel, denn solche Hotels sind häufig superteuer. Viele Kinder stresst aber auch, dass dort sehr viele andere Kinder sind, es sehr laut ist und sie wenig Raum zur eigenen Entfaltung haben. Ein Problem kann auch werden, dass es dort so viel Angebote gibt, dass die Kinder nurmehr im Hotel bleiben wollen. Städte haben eben viel zu bieten, manchmal auch zu viel. Wie sollten Familien ihren Tripp vorbereiten, damit in der Stadt die Mundwinkel entweder der Eltern oder der Kinder nicht gleich nach unten sinken? Das Planen einer solchen Reise ist spannend. Wenn Kinder von Reisen fantasieren, dann zählen sie auf, was sie sehen, erleben möchten – Tiere, Naturerlebnisse, aber auch Begegnungen oder Besuche, die mit Berühmtheiten wie Fußballstars zu tun haben. Beliebt sind auch mystische oder magische Beschreibungen. Abenteuer und Fantasie gehören zu Reisewünschen von Kindern. Inzwischen haben darauf etliche Tourismusbetriebe reagiert und bieten entsprechende Routen oder auch Führungen für Kinder an. Für Eltern ist es empfehlenswert, die Reise in eine Geschichte, in Erlebnisse zu packen, die Kinder einfachen mitreißen. Bei unseren Reisen haben wir abwechselnd Kinder-Tage und Mama-Papa-Tage ausgerufen, da dure abwechselnd ausgesucht werden, was jeweils unternommen wird. Wie sehen Sie das? Eine gute Herangehensweise, denn dabei können Kinder Ankererlebnisse festmachen. Das ist gut zu hören, wenn © Adobe Stock
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