StadtLandKind. | Ausgabe 3/2023

6 Die Welt der Medien Kinder und Medien haben eine ganze besondere Beziehung. Ein Verhältnis, das Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen interessiert. Folglich gibt es eine ganze Reihe von Untersuchungen und Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ansätzen. StadtLandKind hat sich umgesehen. Das Interesse am Buch ist trotz TikTok, YouTube und anderer digitaler Kanäle ungebrochen. Nahezu drei Viertel aller Kinder zwischen vier und 13 Jahren bevorzugen in ihrer Freizeit das Lesen. Auch beim Zuschauen priorisieren Kinder klassische Formate, das lineare Fernsehen: 83 Prozent schauen Filme und Serien genau dann, wenn sie im Fernsehen laufen. Zu diesen Ergebnissen kommt der KinderMedienMonitor 2022. Die Herausgeber Egmont Ehapa Media, Gruner+Jahr,SUPERRTL,EDEKAMedia undPANINI Verlag sehen in ihrer Studie, für die 2055 Jungen und Mädchen befragt wurden, 7,59 Mio. Kinder repräsentiert. Den Fokus aufs Internet legt die aktuelleKIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs). Die veröffentlichten Zahlen belegen, dass etwa jedes zweite Kind im Internet surft, oft ohne Begleitung. Viele Eltern ignorierten zudem die Möglichkeiten, die Nutzung einzugrenzen: „Zwei Drittel der Eltern verwenden keine technischen Möglichkeiten des Jugendmedienschutzes wie Filter oder Sicherheitseinstellungen“, fassen die Urheber der Studie zusammen. 70 Prozent der Kinder nutzen das Netz, wobei die Zahl mit zunehmendem Alter steigt: Liegt er bei den Sechs- bis Siebenjährigen bei 38 Prozent, sind es bei den Zwölf- bis 13-Jährigen 99 Prozent. Für die Studie hatte der Forschungsverbund 1219 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren befragt sowie deren Erziehungspersonen. Letzterehaben zu 48 Prozent ein zwiespältiges Verhältnis zum Umgang der Kinder mit Medien. Einerseits sehen 86 Prozent Chancen, Neues zu lernen. Anderer- seits stimmen 80 Prozent der Aussage zu, dass das Internet Gefahren für Kinder birgt. „Der Großteil der Eltern sieht die Schule, aber auch sich selbst als Erziehungsberechtigte in der Verantwortung, den Kindern den richtigen Umgang mit Medien zu zeigen“, so die Studien- Autoren. Trotzdem nutzen 68 Prozent der Eltern keine technischen Hilfsmittel zum Schutz vor ungeeigneten Inhalten. Aus drei Blickwinkeln hat die gemeinnützige EDU-Group in Österreich das Medienverhalten der Drei- bis Zehnjährigen untersucht. Die Wissenschaftler hattenKinder zwischen sechs und zehn Jahren, Eltern mit Kindern zwischen drei und zehn Jahren sowie Pädagoginnen von Kindergärten und Volksschulen im Fokus. Für alle drei Gruppen gilt: Das persönliche Gespräch spielt weiterhin eine große Rolle, vor allem wenn es um Probleme geht. Die Resultate im Überblick: Jedes zweite Kind von acht Jahren an hat ein Smartphone, die Mehrheit der Kinder nutzt den Fernseher fast jeden Tag, ähnlich intensiv fällt der Gebrauch von Internet und Smartphone aus. Beim Lesen seien klassische Bücher das bevorzugte Medium, in der Schule aber gewinnen digitale Schulbücher an Bedeutung. Dies gelte auch für Streaming-Dienste. Zu finden ist diese und auch vorausgegangene Studien auf der Seite der Edugroup unter „Innovation“. //kakü Einen Überblick über die große Zahl an Studien bietet „Schau hin!“. Die gemeinsame Plattform von Familienministerium, das Erste, ZDF und AOK listet eine ganze Reihe von Studien rund um Kinder und Medien auf. Umfassendes Datenmaterial über die Mediennutzung Vier- bis 13-jähriger Kinder und vielseitige Einblicke in weitere Lebensbereiche. kinder-medien-monitor.de Basisuntersuchungen zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. mpfs.de Die Education Group ist das führende Projektzentrum der österreichischen Bildungslandschaft. edugroup.at Ausgewählte Studien, die sich mit der Mediennutzung und dem Alltag von Kindern und Jugendlichen beschäftigen. schau-hin.info/studien/ studien-zur-mediennutzung Überblick Kurs Bücher weiterhin sind hoch im © Adobe Stock

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