Geldanlage bei der Geburt: Eine Übersicht

Wer kennt es nicht: Das klassische Sparbuch. Ich für meinen Teil hatte als Kind immer große Freude daran, mein Taschengeld und alle Geburtstags/Weihnachtsgeschenke gemeinsam mit meiner Mutter zur Bank zu tragen und mich dann über den neuen Eintrag in dem kleinen blauen Büchlein zu freuen. So schön nostalgisch dieser Gedanke ist, so aus der Mode gekommen ist das klassische Sparbuch. In diesem Artikel soll es auch nicht darum gehen, wie Kinder den richtigen Umgang mit Geld lernen, sondern um die Möglichkeiten für uns als Eltern schon bei der Geburt an die Zukunft unseres Kindes zu denken. Die finanzielle Zukunft in diesem Fall. Besonders optimistisch in die Zukunft blicken fällt zurzeit deutlich schwerer: Rezension, Inflation, Wohnung- und Energiekosten. Gefühlt wandert das Geld viel schneller aus dem Haus, als es hineinkommt.

Warum es sinnvoll ist, schon zum Beginn des Lebens vorzusorgen und welche Möglichkeiten es gibt, wollen wir Euch in diesem Artikel näherbringen.

Warum sollte ich bereits bei der Geburt für mein Kind anfangen zu sparen?

Kinder sind teuer: Ein Kind kostet bis zu seinem 18. Lebensjahr mehr als 160.000€  (Quelle). Aber die finanzielle Unterstützung hört mit der Volljährigkeit oft nicht auf. Um den eigenen Kindern den Start in das Erwachsenenleben zu erleichtern, sollte (wenn möglich) schon von Beginn an etwas zurückgelegt werden. Das erste eigene Auto, der dazugehörige Führerschein, eine Reise nach dem Abschluss, die Finanzierung des Studiums… es gibt unzählige Herausforderungen, die junge Erwachsene zu bewältigen haben. Wer dann über ein gewisses Polster verfügt, hat einen deutlich einfacheren Start in das Arbeitsleben.

Ein kleines Beispiel. Wer monatlich 30 € für sein Kind beiseite legt, erreicht nach 18 Jahren eine erstaunliche Menge (Berechnung):

Sparstrumpf Klassisches Sparkonto ETF & Fonds
Anlagezeitraum 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre
Monatliche Sparrate 30 € 30 € 30 €
Angenommene Rendite 0% 0,5% 5%
Voraussichtliches Ergebnis 6.488€ 6.781 10.399

Es gibt so viele Möglichkeiten – welche ist die Richtige?

Generell lässt sich sagen, dass klassische Sparanlagen wie ein Sparkonto oder ein Sparbuch seit der Finanzkrise 2008 ziemlich out sind. Dank niedriger Zinssätze und steigender Inflation ist dort geparktes Geld im Laufe der Zeit immer weniger wert. 2022 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen wieder angehoben: Tages- und Festgeld wurde damit für Sparer wieder interessanter. Allerdings reichen Zinsanlagen alleine langfristig nicht aus, um als gute Geldanlage zu dienen.
Übergreifend lässt sich sagen:

Kapital sollte immer möglichst breit aufgestellt sein

Tages- und Festgeldkonten: Ein Festgeldkonto ist eine Art von Bankkonto, das es einem Anleger ermöglicht, sein Geld für einen festgelegten Zeitraum zu einem festen Zinssatz anzulegen. Im Gegensatz zu einem Girokonto, das für den täglichen Zahlungsverkehr verwendet wird, dient ein Festgeldkonto der langfristigen Geldanlage. Hauptmerkmale sind die feste Laufzeit, der feste Zinssatz, die Geldbindung und die Kapitalsicherheit. Es gibt zwar wieder Zinsen, allerdings reichen diese nicht. Außerdem muss hier einmalig angelegt werden und viele Sparer fühlen sich mit einer monatlichen Rate besser. Zum monatlichen Anlegen sind diese Modelle nicht angelegt.

Banksparplan: Ein Banksparplan ist eine Anlageform, bei der ein Anleger regelmäßig Geld auf einem speziellen Sparkonto bei einer Bank einzahlt. Ein Banksparplan kann eine gute Option sein, um langfristig Geld anzusparen. Einfach und sicher ist hier das Motto. Banksparpläne können mit einer festen Laufzeit oder unbestimmt abgeschlossen werden. Eure Einlagen sind hier risikoarm und sicher verwahrt – geringer sind dann ebenfalls die Renditeaussichten. Seit der Zinswende lohnt sich allerdings eine genaues Hinschauen und Vergleichen. Beim Abschluss solltet ihr auch auf einen flexiblen und vorzeitigen Ausstieg achten.

ETF/ Fondsparpläne: Für einen langfristigen Vermögensaufbau und zum Sparen gut geeignet. Hier kann besonders günstig, flexibel und transparent gespart werden. Extra für Kinder lässt sich zum Beispiel mit Oskar sparen. Speziell auf Kinder ausgelegt wurde Oskar bereits mehrfach ausgezeichnet.

Bausparverträge: Ein Bausparvertrag ist ein langfristiger Sparvertrag, der es Menschen ermöglicht, Geld für den Bau oder Kauf einer Immobilie anzusparen. Er kombiniert Elemente des Sparens und der Kreditaufnahme und wird in der Regel bei einer Bausparkasse oder einer Bank abgeschlossen. Bausparverträge sind keine stark gewinnbringende Geldanlage, auch wenn es wieder mehr Zinsen gibt. Einige Bausparkassen bieten extra Jugendtarife an, bei denen Rabatte und staatliche Zuschüsse mithelfen.

Was ist ein ETF ?
Ein ETF (Exchange-Traded Fund) ist ein Anlageinstrument, das an einer Börse gehandelt wird und eine breite Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder anderen Instrumenten abbildet. ETFs werden oft als eine Art Investmentfonds betrachtet, der an einer Börse gehandelt wird, ähnlich wie eine einzelne Aktie. ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in verschiedene Wertpapiere zu investieren, ohne diese direkt zu kaufen. Ein ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines bestimmten Index nachzubilden. ETFs sind bei Anlegern beliebt, weil sie eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit bieten, diversifiziert zu investieren. Sie ermöglichen es den Anlegern, ihre Portfolios breit zu streuen und gleichzeitig die Flexibilität eines börsengehandelten Instruments zu nutzen.

Fazit

Frühes Ansparen ist wichtig – egal in welcher Form. Generell ist das Sparen immer von der persönlichen Situation und den finanziellen Möglichkeiten abhängig. Für eine wirklich ausführliche Beratung empfehlen wir euch mit eurem Bankberater den Experten aufzusuchen und euch die Möglichkeiten eurer Bank noch einmal im Detail erklären zu lassen.

Wer früh anfängt zu sparen, kann seinem Kind zur Volljährigkeit ein Stück Freiheit mit auf den Weg geben.

Die folgenden Informationen stellen keine Anlageberatung dar und sollten nicht als solche ausgelegt werden. Der vorliegende Artikel über Geldanlage dient ausschließlich zu Informationszwecken und bietet allgemeine Informationen zu verschiedenen Aspekten der Geldanlage. Bitte beachten Sie, dass sich die Finanzmärkte ständig verändern und dass vergangene Wertentwicklungen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. Die individuelle Performance von Anlagen kann variieren und unterliegt Marktschwankungen. Der Artikel ersetzt keine professionelle Beratung im Bereich der Geldanlage, Steuern oder Rechtsangelegenheiten. Es wird dringend empfohlen, bei Bedarf spezifischen Rat von qualifizierten Fachleuten einzuholen. Der Autor übernimmt keine Haftung für finanzielle Verluste oder Schäden, die sich aus der Verwendung der in diesem Artikel enthaltenen Informationen ergeben. Jegliche Handlungen, die der Leser aufgrund dieses Artikels unternimmt, erfolgen auf eigenes Risiko.

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