Neue Veranstaltungsreihe zu „Islam im Theater – Theater im Islam“
Obwohl fast 6 Millionen Muslim*innen in Deutschland leben, kommen sie auf deutschen Theaterbühnen immer noch selten oder nur klischeehaft vor. Gleichzeitig gibt es in muslimischen Communities ganz unterschiedliche Theaterformen, die in Deutschland jedoch weitestgehend unbekannt sind. Welche Narrative über Muslim*innen werden auf deutschen Bühnen bedient und gefestigt? Durch welche Vorstellungen über den Islam sind Theatermachende beeinflusst? Und wie kann das Theater dazu beitragen, Muslim*innen gegenwartsangemessen zu repräsentieren und sie als Zielgruppe stärker in den Blick zu nehmen? Die Veranstaltungsreihe „Islam im Theater – Theater im Islam“ des Nationaltheaters Mannheim und der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G. will diesen Fragen auf den Grund gehen. Sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programmes „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
Die Reihe startet am Sonntag, 27. November 2022 mit einer Stadtführung in Heidelberg von 12 bis 14 Uhr. Treffpunkt ist das Amtsgericht Heidelberg. Die Stadtführung unter muslimischem Vorzeichen gibt Einblicke in die Geschichte(n) von Heidelberger Muslim*innen: Wie kann man sich den Alltag eines muslimischen Gastarbeiters in den 1960er-Jahren vorstellen? Welche muslimische Infrastruktur gibt es aktuell in Heidelberg? Warum gibt es in Heidelberg ein Iqbal-Ufer? Der Rundgang ist eine Reise, die bis in die 1900er-Jahre zurückreicht und Schritt für Schritt bis in die Gegenwart muslimischen Lebens in Heidelberg führt.
Im Anschluss findet von 16 bis 18 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Islam und Muslim*innen im Theater – Bilder, Darstellungen und Publikum“ im neuen Karlstorbahnhof am Marlene-Dietrich-Platz 3 in der Heidelberger Südstadt statt. Wer wird im Theater wie repräsentiert? Welche Rollen werden Muslim*innen zugeschrieben? Wie können Theaterbühnen dazu beitragen, die plurale Gesellschaft und auch muslimisches Leben sichtbarer zu machen? Die Podiumsdiskussion wirft einen Blick auf die deutschsprachige Theaterlandschaft und Bedarfe, neue Ideen und Visionen formulieren.
Dazu diskutieren Schauspieler Micky Juković, Theaterwissenschaftlerin Dr. Maryam Palizban und Theaterregisseurin Ayşe Güvendiren mit Leyla Jagiella, Moderatorin und Projektleiterin der Jüdisch-Muslimischen Kulturtage bei der Muslimischen Akademie Heidelberg i.G..
Die Berliner Kulturwissenschaftlerin und Theatermacherin Dr. Nora Haakh wird mit einem kurzen Videobeitrag ins Thema einführen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und die Anmeldung läuft bis zum 25. November unter anmeldung@teilseiend.de
Über die Muslimische Akademie Heidelberg i. G.
Die Muslimische Akademie Heidelberg i. G. ist eine unabhängige Einrichtung politischer Bildung und adressiert ihr Programm an alle Interessierte unserer Gesellschaft. Als Ort der Demokratieförderung möchte sie Antworten darauf finden, wie wir in unserer vielfältigen Gesellschaft zusammenleben wollen. In kommunalen, landes- und bundesweiten Projekten setzt sie sich mit ihren Partner*innen für eine plurale Gesellschaft und gleichberechtigte Teilhabe ein. Ihre Angebote gehen seit 2013 auf die Arbeit von Teilseiend e.V. und Mosaik Deutschland e.V. zurück.