Paulinas Tagebuch: Folge LXXX: Grüße zum Geburtstag und aus dem Urlaub
Ich kann mich noch genau erinnern an die kleinen Karten, manche waren zum Aufklappen, andere hat man einfach umgedreht, um den Einladungstext lesen zu können: Die Rede ist von Einladungen zu Kindergeburtstagsfeiern, von denen ich von Tina ganz bestimmt 20 Stück im Laufe unserer Freundschaft erhalten habe. Ob das heute noch genauso ist, dass bunte Einladungskarten im Briefkasten oder Schulranzen landen? Ich glaube schon. Seit vielen Jahren kam auch ich wieder einmal in den Genuss einer Einladung zu einem Kindergeburtstag – allerdings per Telefon, was aber ebenso schön war wie eine Karte.
Tinas Nummer erscheint auf meinem Display als ich den Anruf entgegennehme. Wer da aber am anderen Ende spricht, ist nicht Tina, sondern Pauli, die, während sie mit Mama im Auto sitzt, meine Nummer gewählt hat.
Paulina: „Du? Du weißt ja, dass ich bald Geburtstag habe, oder?“
Ich: „Klar.“
Paulina: „Und ich wollte dich fragen, ob du zu meinem Geburtstag kommen magst. Es geht los um 9 Uhr morgens…“
Ich: „Vielen Dank, Pauli. Ich komme sehr gerne. Aber ihr fangt ja früh an …“
Paulina: „Ja, morgens kommen die anderen Kinder und eben halt auch du, ok?“
Als ich mich mit Pauli darauf geeinigt habe, dass ich mittags vorbeikomme, wenn die Kinder wieder weg sind und sich die Familie zu Kaffee und Kuchen angekündigt hat, kann ich ihr kleines Lächeln quasi durch das Telefon hören. Sie freut sich über jeden Gast an ihrem Ehrentag. Aber sie ist auch clever genug, um zu wissen, dass jeder Gast in der Regel auch ein kleines Geschenk mitbringt. Je mehr Gäste also, desto mehr Geschenke … so viel hat die kleine Zweitklässlerin, die – ehrlich gesagt – im Vergleich zu meiner Körpergröße gar nicht mehr so klein ist, schon aus dem Matheunterricht mitgenommen. Und übrigens: Einfach so ein Foto machen ohne zu wissen, ob die Frisur sitzt? Schwierig. Denn auch schon mit acht Jahren gibt es den einen oder anderen prüfenden Blick in den Spiegel, bevor mit den Geburtstagsgästen ein Foto gemacht werden kann.
An Paulinas achtem Geburtstag strahlt die Sonne schließlich mit ihr um die Wette. Die Stimmung ist sehr gut, der Gabentisch zeigt Material fürs Zeichnen, Basteln und auch ein neues Fahrrad. „Es ist jetzt schon ein großes Fahrrad mit vielen Gängen. Das ist schon verrückt“, sagt Tina. Bei all diesen Geschenken ist der Regenbogenkuchen, den ihre Mama extra für sie gebacken hat, wie die Kirsche auf der Sahne. Aber nicht nur das: In Form einer Schatzsuche hatte Tina für Paulina und ihre kleinen Geburtstagsgäste eine Schnitzeljagd organisiert, an deren Ende ein Schatz auf die kleinen Piraten wartete – und das kam bei allen gut an.
Paulina: „Die Schatzsuche mit den Kindern und dass meine Großeltern da waren, das fand ich sehr schön.“
Während Paulina ein paar Tage nach ihrem Geburtstag ihre Feier Revue passieren lässt, sitzt sie Pommes essend am Pool mit atemberaubender Aussicht, denn die Familie befindet sich während unseres Telefonats gerade in ihrem Sommerurlaub. Da interessiert mich natürlich auch, wie der Urlaub so ist. Und wie geht das? Per Telefon natürlich.
Ich: „Das sieht toll aus bei euch. Wie sehr hast du dich auf den Urlaub gefreut?“
Paulina: „Erst habe ich mich nicht so gefreut, weil wir so lange im Flugzeug sitzen mussten. Aber jetzt freue ich mich sehr, dass wir hier sind, weil es einfach zu schön ist, um hier wieder wegzugehen.“
Kaum ist Paulina aus dem Urlaub wieder zurück, so sind die nächsten Ferien nur einen Steinwurf weit entfernt. Da kann man ruhig schon mal Pläne für die Sommerferien machen, oder?
Ich: „Was hast du den in den großen Ferien vor?“
Paulina: „Weiß ich noch gar nicht genau, aber auf jeden Fall Freunde einladen, zusammenspielen, in den Kletterwald gehen und Minigolf spielen … und vielleicht nochmal in den Urlaub.“
Wenn aber auch dann die großen Ferien vorbei sind und es langsam wieder in Richtung Herbst geht, dann wird aus Paulina schon eine Drittklässlerin. In Buchstaben, Zahlen und Co. ist sie dann fast schon ein alter Hase.
Ich: „Freust du dich auf die dritte Klasse?“
Paulina: „Hm, mal sehen. Ich glaube, die dritte Klasse ist sehr schwierig …“
Ich: „Das kann sein, aber das packst du sicher.“
Tina (klinkt sich ein): „Das wird alles klappen. Pauli hat schon gute Erfolge erzielt. Sie hat gelernt, dass man dafür fleißig sein und etwas tun muss. Das schaffen wir auch im nächsten Schuljahr.“
Liebe Paulina, bis du in die in die dritte Klasse kommst, vergehen noch drei Monate. Für diese Zeit bis zum neuen Schuljahr wünsche ich dir spannende Ferientage, jede Menge Abkühlung in den Pools und Meeren dieser Welt und natürlich Eiscreme – und davon nicht zu knapp.
Von Ann-Kathrin Weber
Die Autorin:
Redakteurin Ann-Kathrin Weber besucht für StatdLandKind regelmäßig Paulinas Familie und berichtet über Neuigkeiten, Lieblingsfächer und alles, was im Leben von Paulina eine Rolle spielt. Die nächste Folge von „Paulinas Tagebuch“ erscheint am 15. September.