Diese Situation ist alleinerziehenden Mütter und Vätern bekannt: Sie wollen oftmals, noch während die Kinder klein sind, wieder berufstätig sein, um finanziell von Sozialleistungen unabhängig zu sein. Aber meistens ist es nicht so einfach, nach der Elternzeit die Kinder gut und ausreichend betreut und versorgt zu bekommen. Der Wiedereinstieg in den Beruf wäre bei frühzeitiger Klärung von Betreuungsfragen oder sonstigen Hindernissen leichter. Leider ist es gerade in dieser Situation für die betreffenden Eltern und Elternteile schwierig, bestehende Hürden zu nehmen, weil sich mehrere Problemfelder auftun, die eine unkomplizierte Rückkehr in den Beruf erschweren.
Der Rhein-Neckar-Kreis möchte in solchen Situationen betroffene Eltern und alleinerziehende Mütter und Väter beim Einstieg in die Berufstätigkeit unterstützen. Aus diesem Grund gibt es seit dem Jahr 2021 einen Beratungsdienst beim Jugendamt des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, mit dem auch die Funktion eines Lotsendienstes verbunden ist. Es handelt sich um ein Angebot, durch das alleinerziehende Mütter und Väter sowie Elternpaare im Bedarfsfall befähigt werden sollen, wieder den Weg in die Berufstätigkeit zu finden und gleichzeitig für ihre Kinder gute Lebensumstände sicherzustellen.
Die Hürden und Hindernisse auf dem Weg in die Berufstätigkeit während der Kindererziehung sind oftmals durch ganz persönliche Lebensumstände begründet oder ein Platz der Kinderbetreuung steht nicht zur Verfügung. In diesen und ähnlichen Situationen versucht der Lotsendienst mit den betroffenen Eltern und Alleinerziehenden Wege und Lösungen zu finden, um die Hindernisse zu überwinden.
Durch die Initiative des Rhein-Neckar-Kreises sollen Ein-Eltern-Familien, aber auch gemeinsam arbeitende und erziehende Eltern in die Lage versetzt werden, frühzeitig wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und somit auch zu Ihrer Alterssicherung beizutragen. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Risiken drohender Altersarmut und von prekären Lebenssituationen für Kinder zu verringern.
„Eltern möchten, dass es ihren Kindern gut geht, auch wenn sie arbeiten müssen oder wollen.“ Darauf weist der für die Beratung zuständige Sozialarbeiter im Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises, Otmar Prokein, hin. Trotz aller Bemühungen verlaufe das Finden von Betreuungsplätzen in den Kommunen nicht immer zufriedenstellend und erfolgreich, insbesondere, wenn es um Randzeiten am frühen Morgen, am späten Abend oder am Wochenende gehe. Der Fachdienst im Jugendamt kann versuchen, zu Lösungen beizutragen.
Der Mitarbeiter des Fachdienstes ist unter der Telefonnummer 06221 522-2186 erreichbar. Im Familienwegweiser des Rhein-Neckar-Kreises, familienwegweiser-rnk.de finden sich unter dem Punkt „Weitere Unterstützung“ Informationen zum Einstieg in die Berufstätigkeit.
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