Erwischt! Paulina gibt uns Einblicke in ihre kleine Welt!
„Paulina, lach mich mal an.“ Stille. Kein Mundwinkel wird verzogen, sondern weiter konzentriert im Sand gegraben. „Hey, Paulina“, sagt Tina und versucht es erneut. Keine Chance, der Sandkasten ist einfach interessanter.
Paulina hält ihrer Mama einen selbst gebackenen Sandkuchen unter die Nase. „Danke dir, aber schau mal, wer da ist“, sagt Tina, zeigt auf den StadtLandKind-Fotografen Marco Schilling und mich und kitzelt ihre Tochter am Bauch. Nein, gegen den Sand kommen wir einfach nicht an. Auch nicht, als Tina, Markus und ich Paulinas Lieblingslied laut aufdrehen und anfangen, wild zu tanzen. Sie schaut uns eher ungläubig an und es hätte mich nicht gewundert, wenn sie einfach nur ihren Kopf geschüttelt hätte. Und außerdem: Was für ein komisches Gerät hat dieser Mann eigentlich dabei? Egal! Nichts wie auf die Rutsche.
„Mama“, ruft Paulina lautstark … Dass ein Fotoshooting mit Kindern nicht immer einfach ist, weiß ich spätestens, seitdem ich für StadtLandKind mit unserem Fotografen bei der kleinen Familie rund um Paulina zu Gast war, um durch seine Kamera einen Blick hinter die Kulissen von „Paulinas Tagebuch“ zu werfen.
Ein erstes gemeinsames Foto kurz nach der Geburt. Am 15. Mai 2014 kam Paulina zur Welt.
Seit Februar 2014 begleitet StadtLandKind nun schon die junge Familie und berichtet als stiller Begleiter in regelmäßigen Abständen von den alltäglichen großen und kleinen Geschichten, die zum Aufwachsen der inzwischen zweijährigen Paulina dazugehören. Angefangen hat alles, als StadtLandKind selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Der Anfang der Serie widmete sich Tinas Schwangerschaft, in der sie uns daran teilhaben ließ, wie mit ihrem Bauch auch ihre Vorstellungen vom Muttersein wuchsen. Am 15. Mai 2014 kam Paulina dann schließlich zur Welt. Seitdem verdreht sie ihrem Umfeld den Kopf und lässt uns immer wieder fragen: Was haben wir die ganze Zeit ohne sie nur gemacht?
Es wird Zeit, einmal Bilanz aus den vergangenen zweieinhalb Jahren zu ziehen – und die kann sich durchaus sehen lassen: In nun insgesamt 33 Folgen mit rund 36000 getippten Worten wurde über viele unterschiedliche Themen aus verschiedenen Blickwinkeln berichtet. Von größeren und kleinen Katastrophen des Familienalltags, von Ängsten, Hoffnungen, unvergesslichen Momenten und kleinen Abenteuern, die zum Aufwachsen dazugehören. Grund genug für StadtLandKind, einmal die Perspektive zu wechseln, um zu zeigen, was es mit der Serie auf sich hat, und der Frage nachzugehen: Wer ist eigentlich Paulina?
Vom ersten Strampeln im Bauch über die letzten Tage vor der Geburt bis hin zum ersten Wort – fast alles wurde dokumentiert und so für die Ewigkeit festgehalten.
Man könnte sich fragen, warum es diese Serie überhaupt gibt. Und die Antwort fällt ziemlich einfach aus. „Wir machen gerne bei dieser Serie mit, weil wir glauben, dass es einmal eine schöne Erinnerung für Paulina sein wird“, sagt Tina, während Paulina mit ihrem Papa auf eben dem Rasen tobt. „Und wir freuen uns auch darüber, dass wir manche Entwicklungen auf diese Art archivieren können. Außerdem haben wir die Möglichkeit, einige Geschichten beim Lesen noch einmal zu erleben, indem wir ganz einfach darin blättern. Das ist einfach schön“, sagt Tina, die ich schon fast mein ganzes Leben kenne.
Aufgepasst, da unten! Ich komme! Paulina liebt das Abenteuer – jeden Tag ein bisschen mehr.
Im Dialog wird Paulinas Kindheit festgehalten. Was lernt sie dazu, welches neue Abenteuer hat sie erlebt und und und, wie zum Beispiel hier, als Paulina uns an diesem Nachmittag im Garten auf ihrem Kindergrill Plastikwürstchen zubereitet, Papa am großen Grill steht und wir die Wartezeit nutzen:
Ich: „Wie blickst du persönlich auf die letzten zweieinhalb Jahre zurück?“
Tina: „Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Wenn ich mir überlege, dass sie einfach schon zwei Jahre alt ist, kann ich es kaum glauben, dabei war sie doch gefühlt erst vor Kurzem noch in meinem Bauch. Wir haben so vieles schon erlebt, auch Momente, in denen wir manchmal nicht weiterwussten.“
StadtLandKind begleitete Tina schon in der Schwangerschaft. Mit ihrem Bauch wuchsen auch ihre Vorstellungen vom Muttersein.
Ich: „Welche waren Deine persönlichen Höhepunkte?“
Tina: „Das ist schwer zu sagen, es gab ja so viele. Alles, was sie zum ersten Mal gemacht hat, war für uns toll zu sehen, wie zum Beispiel ihre ersten Schritte. Aber ich denke natürlich auch daran, wie sie auf die Welt kam. Manchmal versuche ich mich daran zurückzuerinnern, wie es war, als ich noch schwanger war. Aber ich habe das Gefühl, dass das schon wieder so lange her ist.“ Paulina kichert, keiner kann aber auch so schöne Seifenblasen machen, wie Papa. Tina beugt sich zu mir über den Tisch.
Tina: „Das Schönste daran, Kinder zu haben, ist, dass man ihnen die Welt zeigen kann. Sie versteht immer mehr, was um sie herum passiert. Sand unter ihren Füßen zu spüren bei ihrem ersten Besuch am Meer oder im Winter ihre erste Schlittenfahrt oder Schritte im Schnee – so etwas ist unbezahlbar.“
Paulina reicht ihr ein Würstchen. Guten Appetit, Mama! Ich bekomme eine Plastiktomate, auch nicht schlecht. Dann rennt sie wieder auf die Rutsche. Sollen die Großen nur quatschen, dann hab‘ ich die Rutsche für mich allein.
Ich: „Hattest du jemals Bedenken dabei, Paulinas Leben öffentlich zu machen?“
Tina: „Markus und mir ist schon bewusst, dass die Serie gelesen wird. Wir machen unser Leben aber nur bis zu einem gewissen Grad öffentlich und wissen, was privat bleibt. Wir erzählen gerne von neuen Entwicklungen und von schönen Momenten. So können wir uns auch mit anderen Eltern darüber austauschen und Eltern, die die Serie lesen, erkennen sich in vielen Geschichten vielleicht auch wieder und merken, dass es in anderen Familien auch mal chaotisch zugehen kann.“
Ich: „Welche neuen Entwicklungen hast Du bei Paulina entdeckt?“
Tina: „Sie plappert immer mehr und erzählt beim Spielen immer öfter richtig vor sich hin. Ich merke, dass sie sich richtig mit uns unterhalten will, das läuft zwar noch nicht so ganz rund, aber wir verstehen sie auf jeden Fall. Aber sie weiß das auch gekonnt für sich zu nutzen, denn es dauert mittlerweile abends etwas länger, bis sie wirklich schläft. Schließlich möchte sie nochmal von ihrem Tag berichten, bevor sie einschläft.“
„Das Schönste am Kinderhaben ist, dass man ihnen die Welt zeigen kann“, sagt Tina. Und wenn dann noch Seifenblasen dazukommen … perfekt!
Immer öfter kommt Paulina auch in unseren Gesprächen zu Wort. So wird aus einem Dialog zwischen zwei Freunden immer öfter zwar ein chaotisches, aber schönes Gespräch. Zugegeben: Viele Worte braucht sie nicht, um zu erklären, was sie möchte. Aber sie schafft es auch so, auf sich aufmerksam zu machen. Immer öfter möchte sie auch ihren Senf dazu geben, wie zum Beispiel hier:
Paulina: „Hallo, hallo.“
Lautstark begrüßt sie unseren Fotografen und mich. Dann rennt sie in die andere Ecke des Gartens, um ihre Spielsachen aufzutürmen und dann wieder loszustürmen.
Paulina: „Popo, popo“.
Sie setzt sich in den Sandkasten und klopft ungeduldig rechts neben sich auf den Boden. Ich habe verstanden: Paulinas rechter Platz ist frei und sie wünscht sich einen Spielkameraden herbei. Wenige Augenblicke später befindet sich eine ordentliche Ladung Sand auf mir und um mich herum. Der kleinen Dame scheint es zu gefallen, schließlich kichert sie. Das kann ich unter dem großen Hut und der Sonnenbrille erkennen, die sie an diesem heißen Junitag trägt.
Paulinas Spezialität? Sandkuchen backen!
Es sind Momente wie dieser, die in dieser Serie in Worte formuliert und zu Papier gebracht werden. Und es ist ein Stück weit ein Versuch, Paulinas Aufwachsen „einzufrieren“. Denn Markus, Tina und auch mir ist innerhalb der vergangenen zwei Jahre klar geworden, wie schnell alles vorbeigeht. Konnte sie gestern erst krabbeln, zieht sie sich heute an Schubladen hoch und spielt schon morgen mit dir im Garten Fangen. Sie will ihre Welt entdecken, jeden Tag ein Stück mehr, und nimmt uns einfach ganz ungeniert dabei mit. Sie fragt nicht, ob Du direkt von der Arbeit kommst, noch Tausend Zahlen und unerledigte Dinge im Kopf hast. Sie nimmt dich an der Hand und ehe Du dich versiehst, sitzt Du mit Anzug und Krawatte im Sandkasten, hast kleine, bunte Kritzeleien auf deinem Schreibblock, die Du erst am nächsten Tag in der Redaktion entdeckst, oder hast kleine Fingerabdrücke aus Schokolade auf Deinem Kleid. Das alles zeigt uns, wie schnell man doch vergisst, Kind zu sein, und erinnert uns daran, wie schön es doch ist, einfach ein bisschen Kind zu bleiben.
Was Tina, Paulina und die Autorin Ann-Kathrin Weber verbindet? Eine lange Freundschaft – und die Lust auf Eis!
Es gibt vieles, was uns drei nach diesen zwei Jahren verbindet. Aber eine Sache ganz besonders: Die Lust nach Eiscreme. Tina entwickelte in ihrer Schwangerschaft diese Leidenschaft, die sich irgendwie auf Paulina übertragen haben muss. Und mich hat sie damit auch angesteckt. Kein Wunder also, dass wir auch an diesem Nachmittag Eis essen.
Still sitzen fürs Familienfoto? Nee. Lieber rennen!
Aber wer ist denn nun Paulina? Sie ist eine kleine Persönlichkeit mit einem Hang für Abenteuer. Ein kleines Mädchen, das Stück für Stück die Welt entdeckt und neugierig ist. Ein Kind, das uns daran erinnert, wie einfach manches doch eigentlich ist, wenn man nicht zu viel darüber nachdenkt. Und vor allem ein Beweis dafür, dass es alles irgendwie weitergeht – sowohl im Sinne einer nächsten Generation, als auch im Alltag. Fällst du hin, dann mach’ einfach ein Pflaster drauf und geh’ weiter – oder nimm‘ am besten die Rutsche. Klingt eigentlich ganz einfach, oder?
Zur Autorin:
Redakteurin Ann-Kathrin Weber hat zwar selbst noch keine Kinder, schreibt aber besonders gern über Kinderthemen. Für StadtLandKind hat sie ihre Freundin Tina durch die Schwangerschaft begleitet und besucht Paulina und ihre Eltern einmal im Monat für uns.